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Schutzwald als natürliche Lebensversicherung

© Hefel

Landesrat Gantner gratulierte zur Auszeichnung des Projekts „Ludescher Frassenwald“

„Der Schutzwald ist in den Alpenländern die beste, weil natürliche Versicherung gegen Muren und Lawinen. In Vorarlberg wären zwei Drittel unseres Siedlungsraumes ohne Schutzwald nicht bewohnbar“, betonte Landesrat Christian Gantner zum Ausklang der Woche des Schutzwaldes am Freitag, 12. Mai, bei der Besichtigung des Schutzwaldprojekts im Ludescher Frassenwald.

Das Projekt hat heuer eine internationale Auszeichnung erhalten, es wurde beim Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia zum Sieger in der Kategorie „Erfolgsprojekte“ gekürt. Landesrat Gantner gratuliert den Projektverantwortlichen ganz herzlich zu diesem Preis: "Damit wird die engagierte Arbeit zum Erhalt intakter Schutzwälder in Vorarlberg einmal mehr auf erfreuliche Weise bestätigt.“

Vorarlberg hat mit rund 49.000 Hektar – das ist fast die Hälfte des gesamten Waldbestandes – einen sehr hohen Schutzwaldanteil. „Ein stabiler Schutzwald, der seine Funktion wirkungsvoll erfüllen kann, ist allerdings keine Selbstverständlichkeit“, betonte Gantner. Strukturelle Überalterung und fehlende Verjüngung, veränderte gesellschaftliche Nutzungsansprüche, lokal erhöhter Wildeinfluss und die Auswirkungen des Klimawandels belasten das ökologische Gleichgewicht des Waldes und vermindern seine Funktionalität zum Objekt- und Standortschutz. Umso wichtiger ist eine gezielte und sorgfältige Schutzwaldbewirtschaftung. Der zentrale Schlüssel für den Erfolg ist dabei eine funktionierende natürliche Verjüngung aller erforderlichen Mischbaumarten, zugleich braucht es dem Lebensraum angepasste Wildbestände, erläuterte Waldvereinsobmann Walter Amann. 

Mit der Zuerkennung des Helvetia-Schutzwaldpreises werde die langjährige gute Zusammenarbeit aller betroffenen Interessensgruppen – Grundeigentümer, Gemeinde, Jagdverantwortliche und andere Fachleute – beim Projekt „Ludescher Frassenwald“ gewürdigt, betonte Landesrat Gantner. Das Gebiet war in den 1980er Jahren mehrfach durch Windwürfe sowie anschließenden Borkenkäferbefall geschädigt. Um die Erhaltung der Schutzwirkung des Waldes sicherzustellen, ist seit 1989 ein Sanierungskonzept in Umsetzung. Neben Erschließungsmaßnahmen wurden Aufforstungen und viele technische Maßnahmen gegen Lawinen und Hangrutschungen gesetzt. In den letzten ca. zehn Jahren konnte schließlich über einen längeren Zeitraum eine langsame, aber kontinuierliche Verbesserung der Situation erreicht werden. 

„Es war mir eine große Ehre den Helvetia-Schutzwaldpreis für unser Projekt entgegennehmen zu dürfen“, sagt der Ludescher Bürgermeister Martin Schanung. Das sei eine Anerkennung dafür, was in den letzten 30 Jahren in dem Schutzwald vorangetrieben wurde. „Erst durch die kontinuierliche und nachhaltige Bewirtschaftung durch Forst und Jagd ist es gelungen, den Frassenwald als das zu etablieren, was er jetzt ist – nämlich ein Schutz für unsere Bevölkerung am Ludescherberg und in Ludesch.“