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Wolf: Brüssel hört endlich den Regionen zu

(c) Land Vorarlberg

LR Gantner und EU-Abgeordnete Schmiedtbauer: „Vorarlberger Realität muss anerkannt werden“

Brüssel/Bregenz, 13.09.2023 – „Exponentielles Wachstum ist uns spätestens seit der COVID-19-Pandemie ein Begriff. Ein Problem, mit dem wir auch bei der Ausbreitung von Wölfen in Europa konfrontiert sind. Davor warne ich in Brüssel seit Jahren“, sagt die bäuerliche Abgeordnete im Europaparlament Simone Schmiedtbauer. Leider seien ihre Warnungen in Brüssel lange ignoriert worden. „Mittlerweile scheint die EU-Kommission die Stimmen aus der Praxis endlich ernst zu nehmen. Daher gibt es jetzt eine Trendwende. Die EU-Kommission hat die Wissenschaft, die Landwirtschaft und die Regionen aufgefordert, Daten zu liefern, um den strengen Schutzstatus der Großraubtiere zu überprüfen“, sagt Schmiedtbauer. Sie betont dabei die gute Zusammenarbeit mit Vorarlberg: „Ohne die wiederholten Aufforderungen in Richtung Brüssel aus den Bundesländern wie Vorarlberg hätte dieser Schritt wohl noch länger auf sich warten lassen." Mit der Ankündigung, schon in der nächsten Landtagssitzung hinsichtlich des Wolfmanagements den Antrag auf eine Gesetzesänderung zu beantragen, um eine Verordnungsregelung zu erlassen, sei Vorarlberg zudem Vorreiter beim Finden von praxistauglichen Lösungen zur Entnahme von Problemwölfen.

Landesrat Christian Gantner begrüßt den Aufruf der EU, auch wenn er eigentlich zu spät komme: „Die geltende Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU ist über 30 Jahre alt und erfordert eine unverzügliche Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten. Die Entnahme von Schad- bzw. Problemwölfen muss zukünftig ohne aufwendiges Verfahren und Zeitverzug problemlos möglich sein. Naturromantik und kurzsichtige Ideologien gefährden nicht nur unser Land- und Alpwirtschaft, sondern sind auch eine Gefahr für Erholungssuchende.“ In Vorarlberg werde jedenfalls intensiv daran gearbeitet, eine unbürokratische Wolfentnahme zu ermöglichen. Dazu Gantner: „Wegen Umweltorganisationen, die in Wien praxisferne Stellungnahmen schreiben, ist die derzeit gültige Bescheidvariante keine Lösung. Wir setzen deshalb innerhalb Vorarlbergs alle Hebel für eine Verordnungsregelung in Bewegung und sind froh, dass Brüssel unsere Rufe endlich hört. Jetzt müssen aber auch auf EU-Ebene Taten folgen.“ 

Schmiedtbauer und Gantner appellieren zur zahlreichen Teilnahme an der Datenerhebung der EU-Kommission: „Wir haben jetzt eine einmalige Chance, das Wolfsbild, das bei EU-Behörden vorherrscht, richtigzustellen und auf das menschliche und tierische Leid durch die zunehmende Anzahl von Wolfattacken aufmerksam zu machen“, so Schmiedtbauer und Gantner. Betroffene und Interessierte können ihre Erfahrungen bis 22. September 2023 unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an die EU-Kommission richten.